Unser Verein

Christina greßer

Christina Greßer ist die Initiatorin und stolze Mama des Projekts Future Hope Orphanage Home. Nach einem Praktikum, das sie 2010 im chaotischen Lagos absolvierte, ließ sie das Schicksal der Kinder nicht mehr los und sie beschloss die Unterstützung von Deutschland aus aufrecht zu erhalten. Besonders motivierte sie das Engagement des Waisenhausleiters Godwin Kudi, der die Kinder seit 2006 mit seinem eigenen kleinen Einkommen zur Schule schickte, ernährte und unterbrachte. Seine Wochenenden nutzte er, um in Kirchen und staatlichen Organisationen um Geld- und Lebensmittelspenden zu betteln.

2011 gründete sie also den deutschen Partnerverein, der bereits 2012 ein Grundstück für das zukünftige Waisenhaus kaufte. Der Nürnberger Architekt David Grodon entwarf Pläne, die sowohl auf die nigerianischen Verhältnisse als auch auf die ökologische Nachhaltigkeit abgestimmt sind. Im Januar 2014 setzte sie zusammen mit acht weiteren Volunteers den ersten Spatenstich für das neue Zuhause der Kids. Seither ist sie mindestens einmal im Jahr vor Ort, um sich um die Kinder sowie aktuelle Projekte zu kümmern.

Als international ausgerichtete, und mittlerweile promovierte, Volkswirtin, arbeitet sie bei einer großen Management Beratung. Aktuell absolviert sie eine heilpraktische Ausbildung, um den Menschen vor Ort mit mehr Expertise zur Seite zu stehen. Außerdem arbeitet sie an einer Lektüre, in der sie über Land und Leute, Kultur und Religion, Kulinarik und Sprache der Nigerianer berichtet und dabei ihre eigene, ganz persönliche Geschichte erzählt, wie sie in diesem bunten, lauten und lebensfrohen Land ein Waisenhaus baute. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in der Nähe von Nürnberg.

wie alles begann

„Champion’s experience“, unter diesem Begriff war 2010 Christina Greßers Praktikum in Nigeria/Lagos ausgeschrieben. „Puuh“, dachte sie zunächst, „das klingt ja wie ein abenteuerliches Überlebenstraining oder ein harter Wettkampf.“ Heute weiß sie, es war kein bisschen übertrieben.

Sie beschloss also die Reise anzutreten. Schon im Vorfeld warteten einige Hürden auf sie: Visum, Impfungen, Malaria-Tabletten – das komplette Programm. Und dennoch war sie voller Vorfreude endlich das kennen zu lernen, was man sonst nur aus Studium und den Medien kennt: Afrika.

Sie bekam die Chance bei einer einheimischen Familie zu wohnen und hat so hautnah einen Einblick in das Leben als Nigerianerin bekommen. Unter dem Namen Tokunbo, so nannte man Christina im Sinne von „kommt aus Übersee“, wurde sie herzlich aufgenommen.

Schnell begann Christina mit ihrer Arbeit vor Ort. In Kirchen und Jugendzentren klärte sie über HIV und AIDS auf. Für sie hieß das natürlich auch, sich Fachwissen anzueignen und dazuzulernen, denn in ihrer Kultur sind HIV und AIDS keine alltäglichen Themen. Zusammen mit ihrem Betreuer Godwin Kudi hat sie kostenlose Untersuchungen, Impfungen und Medikamentenausgaben organisiert. Auch an repräsentativer Arbeit fehlte es nicht. Regelmäßig musste sie wichtige Obas (lokale Könige) treffen, jede Menge Hände schütteln und sich mit unbekannten Menschen auf ein Foto quetschen.

Ihr persönlicher Höhepunkt war die Unterstützung eines kleinen Waisenhauses für HIV- und AIDS-Waisen. Seit 2006 finden dort Waisenkinder Unterschlupf, die das Schicksal von zahlreichen anderen HIV- und AIDS-Waisen in Lagos teilen. Obwohl alle Kinder nachweislich „negativ“ getestet wurden, bereitet ihnen mangelnde Aufklärung eine schwere Zeit. Da ihre Eltern an AIDS starben, wurden sie aus Angst von den übrigen Verwandten verstoßen. Ihren Retter fanden sie in Godwin Kudi – Berater und Wegbegleiter für HIV- und AIDS-Kranke. Er nahm die Kinder privat auf, bekam dabei keinerlei Unterstützung von einer staatlichen Instanz und verteilte deshalb seine Zeit auf zwei Jobs und „Betteln“. Für Kindererziehung und Fürsorge blieb dabei wenig Zeit.

Die Arbeit während des Praktikums umfasste hauptsächlich das Betteln um Spenden und Lebensmittel. Doch es war vor allem die unerträgliche Wohnsituation der Kinder, die Christina ständig beschäftigte und ihr letztlich einfach nicht mehr aus dem Kopf ging: zwei kleine Zimmer für sieben Kinder und einen Leiter, zwei durchgelegene und schmutzige Matratzen, keine Toiletten, keine Duschen, kein fließend Wasser, kein Tisch, um gemeinsam zu essen oder Hausaufgaben zu erledigen, keine liebevolle Betreuung.

Auch wenn sie den Kindern mit einer Einladung ins Kino oder mit gemeinsamem Pfannkuchenbacken viel Freude bereitete, konnte sie damit das eigentliche Problem nicht an der Wurzel packen. Sie wollte mehr tun…

wir bauen ein haus

Unser primäres Ziel war der Bau eines Waisenhauses in Lagos mit genügend Schlafplätzen und Sanitäreinrichtungen. Die sichere Unterbringung in einem Zuhause, in dem man sie individuell fördert – das ist unsere Motivation und Mission. Mit der Unterstützung von Organisationen, Firmen und Menschen vor Ort und weltweit konnten wir im Januar 2014 den Grundstein für ein fortschrittliches und gemütliches Haus legen, das für die Kinder heute ein Zentrum für Schutz, Ruhe, Lernen und Leben ist.

Unser Architekt David Grodon achtete allerdings nicht nur auf die kindgerechte sondern auch auf die ökologische Bauweise: das neue FHOH-Haus hat eine spezielle Dachkonstruktion, die den natürlichen Temperaturaustausch fördert. Obwohl der Bau vor Ort einige Schwierigkeiten und Unterscheide zwischen den Kulturen an die Oberfläche brachte, sind wir froh, dass die Kinder Weihnachten 2014 in ein neues Zuhause ziehen konnten. Mittlerweile sind die Wände bemalt, ein kleiner Spielplatz eingerichtet und Obst- und Gemüsepflanzen säumen die Wege.

Das Haus besteht aus drei Gebäudekomplexen. Das hinterste Haus ist für die Privatsphäre der Kinder und für Godwin und seine kleine Familie reserviert: Jungs- und Mädchenschlafräume sowie Duschen und Toiletten. In der Mitte befinden sich die großzügige Küche sowie ein Speisesaal, wo endlich alle gleichzeitig am Tisch sitzen und essen können. Im vordersten Trakt gibt es ein Büro, ein Gästezimmer und ein großes Wohnzimmer, wo vor allem am Abend einiges los ist.

Wir wollten nicht nur ein Haus bauen, sondern den Kindern ein Zuhause geben: familiäre Strukturen, Fürsorge, Spiel- und Spaß, individuelle Förderung und Betreuung. Durch gezielte Bildung sollen alle Kinder langfristig einen angesehenen Beruf erlernen, aber auch nach Abschluss ihrer Ausbildung gerne zurückkommen und sich als Teil des Future Hope Orphanage Home fühlen.

Unsere Unterstützer

Neben den vielen privaten Spendern, die wir hier aus Platzgründen gar nicht alle aufzählen können, wird FHOH von einer Vielzahl von treuen Firmen, Organisationen und Privatpersonen unterstützt:

Christ Okafor

Sachspende: Dach

Cosmas Kombat Lambini

Koch bei unserer Spendengala

Valerian Geiger, Dennis Huszak, Yannick Leopold

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